Wenn ich mir meinen Oktober-Rückblick ansehe und dann aus dem Fenster schaue, kann ich kaum glauben, dass das nur wenige Wochen her ist. Der November ist rasend schnell vergangen, plötzlich ist es ständig und gefühlt fast immer dunkel. Kurz vor knapp brach in München auch noch der Winter ein.
Schreiben und Bloggen
Nachdem ich blogtechnisch im Oktober so aktiv gewesen war, war im November irgendwie die Luft raus. Immerhin habe ich einen „richtigen“ Artikel fertiggestellt – Tipps und Hinweise für alle, die sich einen Rucksack für eine Reise kaufen wollen.
Zu meiner eigenen Blogparade zum Thema Erlebnisse bei selbstorganisierten Reisen habe ich sage und schreibe acht Beiträge bekommen. Ich war völlig sprachlos. Einer davon war sogar von einer Frau, die mich auf Instagram gefunden haben muss.
Im Rahmen der Münchener Bücherschau war ich bei einer Schreibwerkstatt. Ich, die ich ja noch vor kurzem getönt hatte, dass ich keine Schreibtechniken nutze! Naja, Offenheit schadet ja nie. 😉 Außerdem wurde die Veranstaltung von Annette von STROUX edition geleitet.
Es waren interessante drei Stunden. Es hatten sich etwa 17 Teilnehmende unterschiedlichen Alters eingefunden, die meisten mit autobiografischen Projekten. Von „ich habe eine Idee für ein Buch“ bis „ich habe schon veröffentlicht“ war alles dabei. Bereits bei der ersten Aufgabe fingen alle an, wie wild zu kritzeln, während mir erstmal gar nichts einfiel. So ist es ja meistens bei mir. Der Kopf arbeitet eine ganze Weile vor, bis endlich was aufs Papier kommt.
Im Laufe der Veranstaltung wurde aus ein paar Stichpunkten schließlich doch noch so etwas wie eine Mini-Handlung. Bei der nächsten Schreibwerkstatt schaffe ich dann sicher das Drehbuch zu einer Netflix-Serie. Lies gerne mehr über die Schreibwerkstatt und meinen kurzen, daraus resultierenden Text.
Bücher veröffentlichen und verkaufen
Der logische nächste Schritt!
Ok, ganz so weit bin ich jetzt noch nicht. Aber ich durfte für STROUX edition eine Büchertisch bei einer Benefiz-Veranstaltung machen. Noch dazu im schönen Münchener Künstlerhaus! Da war ich zuletzt vor, äh, lassen wir das.
Ergebnisse des Abends: elf verkaufte Bücher, mehrfaches Lob für sehr gute Beratung 🙂 und hervorragende Backwaren. (Die blieben übrig und wurden großzügig zur Mitnahme verteilt.) Am interessantesten waren natürlich die Interaktionen mit den Anwesenden. Da war alles mögliche dabei:
„Repräsentieren Sie hier Ihren Buchladen?“
„Von den Autoren habe ich noch nie was gehört.“
„Ich bin aus der Verlagsbranche.“ (Es folgen zahlreiche Tipps und Hinweise.)
„Meine Frau liest nur Bücher mit mindestens 500 Seiten, haben Sie da was?“
Und für mich die überraschende Erkenntnis: Verkaufen kann Spaß machen.
Damit auch weiterhin Stoff zum Verkaufen da ist, saß ich außerdem an gleich drei Manuskripten; ein weiteres Projekt hatte ich schon vor einigen Wochen gelesen. Watch that space, da kommt einiges Interessantes. Anfang Januar wird Goldstein – ein phantastisches Leben veröffentlicht. Bei dieser Lektüre steht einem wiederholt der Mund offen.
Coaching
Vor einigen Wochen hatte ich ja schon mal einigen Workshops beigewohnt, in denen Business-Coaches neue Coachees rekrutieren wollten. Die Preise der beworbenen Programme waren in der Regel hoch, die Qualität des Gebotenen schwankte. Häufig schien der Fokus mehr auf Einpeitschen als auf der Vermittlung von Inhalten zu liegen. Ich finde so etwas sehr anstrengend.
Im November ließ ich mich noch mal zu so etwas hinreißen. Dieser Workshop war sehr von einer Coachin empfohlen worden, die ich im September sehr gut fand. Ganz toll seien die, das sollten wir uns unbedingt ansehen.
Was soll ich sagen. Der ganze Workshop war auf acht oder neun Tage angelegt. Eine Sitzung habe ich durchgehalten. Bei zwei weiteren habe ich nach je etwa 20 Minuten völlig entnervt den Zoom-Raum verlassen. In der Zeit habe ich aber doch mitbekommen, dass das eine Programm, das angeboten wurde, wohl 15.000 € kosten sollte und das andere gar 45.000 €. Sorry, aber dafür erwarte ich mehr als „Schreib mal in den Chat, wo du bist/ mit deinen Business stehst/ mit deinem Business hinwillst“.
Statt dessen bin ich gerade in einem Karriere-Coaching. Da wird nix in den Chat geschrieben, da werden noch Namensschilder aufgestellt. Mehr im Jahresrückblick, der im Dezember kommt.
Und sonst?
In Sachen Bucketlist konnte ich Fortschritte verzeichnen. Kulturell war ich endlich mal wieder unterwegs: gleich 2x im Theater sowie endlich in der Glyptothek. Ich habe zwei neue Kürbisrezepte ausprobiert: Eines war super. Das andere sah besser aus, als es schmeckte, aber ich konnte es am nächsten Tag noch in eine Nudelsauce umfunktionieren. Mein Küchenschrank ist dank eines auf Instagram gesehenen Hacks zwar noch nicht ganz aufgeräumt, aber doch schon in besserem Zustand als zuvor.
Ein Adventskalender traf ein – meine Schwester behauptete zunächst, der sei nicht von ihr, aber so leicht lasse ich mich natürlich nicht täuschen. Ein weiterer fiel mir aus Versehen in den Einkaufskorb. Für die Vorweihnachtszeit bin ich also gewappnet.
Von einem Coach durfte ich mir anhören, ich hätte zu hohe Erwartungen und sei zu unflexibel. Der Grund? Ich hatte gesagt, ich sähe es ja nicht ganz ein, dass ich mich für ein geringes Gehalt halb zu Tode arbeiten sollte. Interessante Reaktion seinerseits. Ich habe mich gefragt, ob er das auch einem Mann gesagt hätte. Oder ob er selber sich jemals für ein geringes Gehalt halb zu Tode gearbeitet hätte.
Ich hatte ein Vorstellungsgespräch, in dem mir gesagt wurde, ich hätte ja gar keine relevante Berufserfahrung. Äh, wie bitte?
Bei einer Buchpräsentation war ich auch noch. Steve McCurry stellte sein neues Buch „Devotion – Hingabe“ vor. McCurry ist der, der das afghanische Mädchen mit den intensiven grünen Augen fotografiert hat. Da sitzt er also vor einem freundlich aufgeregten Publikum und bekommt vom SZ-Redakteur harmlose Fragen gestellt – und schafft es nicht mal, diese konkret zu beantworten. Was bedeutet Hingabe für Sie persönlich, sind Sie religiös? – Hingabe bedeutet für jeden Menschen etwas anderes, blablabla… Und als ihn eine junge Frau fragte, wie er damit klarkomme, dass er als reicher weißer Mann in Flüchtlingslagern fotografiere, die er im Gegensatz zu den Bewohnern wieder verlassen könne, wurde er richtig fuchsig. Hmmmmm.
Was steht im Dezember an?
Coaching. Jahresrückblick. Weihnachtsmarkt.
Das wäre der vorläufige Plan. Mal gucken, was noch dazukommt.
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