… nos et mutamur in illis. Die Zeiten ändern sich, und wir ändern uns in ihnen. Das ist einer der wenigen Sätze, die mir aus dem Lateinunterricht in Erinnerung geblieben sind. Und gerade einer der relevantesten.
Im Jahr 2023 hat sich für mich wirklich einiges geändert. Die größte Veränderung setzte gleich zum Jahreswechsel ein: Ich war nun offiziell arbeitslos. Das war natürlich ein großes Thema für mich. Speziell zu meinen Erfahrungen mit der Arbeitsagentur habe ich übrigens einen eigenen Rückblick geschrieben.
Die zweite große Veränderung: Ich fing mit dem Bloggen an. Das wäre nicht passiert, wenn ich nicht gekündigt hätte, denn dann hätte ich dafür gar keine Energie gehabt.
Und beides hat sich auch auf meine persönliche Entwicklung ausgewirkt.
Außerdem hatte ich erfreulich viel Zeit, um zu kochen, zu backen, zu wandern, Yoga zu machen, zu fotografieren … und um einfach nur mal rumzusitzen. Alles in allem war das Jahr eine äußerst willkommene Atempause.
Mein Rückblick auf meine Ziele für 2023
An dieser Stelle, schlägt Judith Peters vor, solle man ein Resümee hinsichtlich der vor einem Jahr gesetzten Ziele ziehen.
Nun habe ich vor einem Jahr ja noch gar nicht gebloggt. Somit habe ich auch keinen Rückblick auf 2022, in dem ich Ziele für 2023 definiert habe. Damit bin ich aus dem Schneider, oder?
Aber ganz so leicht wollen wir es uns nicht machen. Vor einem Jahr ging ich komplett auf dem Zahnfleisch. Ich hatte meine Kündigung eingereicht und konnte wieder schlafen, ansonsten war ich aber durch. An Ziele, die über „den Tag überstehen“ hinausgingen, war erstmal nicht zu denken.
Mein größtes Vorhaben war, mich wieder aus dem Loch herauszuarbeiten, in dem ich saß. Das ist mir gut gelungen. Das erste halbe Jahr war allerdings echt für die Katz‘, denn mir ging es richtig schlecht. Nicht erst da war klar: Es muss sich was ändern. Da bin ich auch vorangekommen.
Mein Jahresrückblick 2023
Beruf(ung)
„Mit Ihrem Profil sind Sie nicht lange auf dem Markt“, sagte mir ein Personaler im Januar. Das hoffte ich einerseits auch, andererseits machte mir der Gedanke Angst, bald wieder in den Job einsteigen zu müssen. Bei uns zuhause galt ja immer die Parole „durchhalten um jeden Preis“. Zum Glück brachte mich das Schicksal nicht in die Verlegenheit, mir überlegen zu müssen, ob ich eine neue Vollzeitstelle annehmen wolle, denn niemand bot mir eine an.
Bloggen
Als ich gerade da saß und nicht wusste, was ich mit mir und meinem Leben anfangen sollte, wurde mir bei Facebook eine Werbeanzeige für eine Blog-Challenge ausgespielt. In fünf Tagen einen Blogartikel schreiben. Hmmm, interessant. Aber ich habe ja gar keinen Blog. Ach so, braucht man auch nicht. Ich wollte ja schon immer einen aufsetzen… Aber bin ich nicht zu müde? Naja, ist ja total unverbindlich und kostet auch nichts. Zöger, zweifel, zauder…
Schließlich meldete ich mich an. Erst für die Challenge, dann für den 8-wöchigen Kurs, von dem ich anfangs gedacht hatte, ich würde ihn ganz bestimmt nicht machen, schließlich für das Jahresprogramm, die Content Society. So kann es gehen. Und es zeigt, wie wichtig es ist, offen zu sein für die kleinen Dinge, die einem das Leben vor die Füße wirft. Denn nichts hat mein Leben 2023 so verändert wie die Entscheidung, einen Blog aufzusetzen.
Persönliche Entwicklung
Judith nennt sie mindfucks, Therapeuten sprechen von Glaubenssätzen. Von denen habe ich wirklich einige mitbekommen. Dieses Jahr war eine tolle Gelegenheit, daran zu arbeiten.
Ein riesiger Glaubenssatz zeigte sich sehr deutlich an der Schnittstelle von Beruf und Bloggen. „Jetzt hast du wieder den ganzen Tag nichts gemacht“, schrie ich mich mehrfach innerlich an. Dabei stimmte das gar nicht. Ich hatte den ganzen Tag Blogartikel geschrieben. Aber das machte ja Spaß, und Arbeit muss wehtun. So habe ich es zuhause gelernt und verinnerlicht. In diesem Jahr unternahm ich also erste Schritte in Richtung „Arbeit darf auch richtig toll sein und mich beflügeln“. Ein langer Weg.
Überhaupt hat das Bloggen mir in vielerlei Hinsicht größere Klarheit verschafft. Es fing schon an mit dem allerersten Artikel, bei dem es um die Frage Was will ich bewirken? ging. Genau die richtige Frage in dieser Situation, und gleichzeitig schien sie so unbeantwortbar. Weiter ging es mit Themen wie Leistung, Fehlern, dem Warum des Schreibens.
Meine 3 liebsten eigenen Blogartikel des Jahres
- Barbie, Ken und die Macht des Blicks. Zuerst hatte ich mit den Augen gerollt, als ich hörte, dass es einen Barbie-Film geben würde. Dann habe ich ihn mir gleich zweimal angesehen.
- Underachieving – über Leistung, Erfolg und Scheitern. Ein Thema, das mich schon lange umtreibt.
- Ganz besondere Reisemomente – Burma, 2006. Ich liebe es, über meine Reisen zu schreiben. Dabei habe ich diese Reise damals gar nicht so sehr geliebt.
Mein Jahr in Zahlen
- 24 Bewerbungen, 5 Vorstellungsgespräche, 20 Absagen
- 5 Aufträge
- 84 Blogartikel mit über 110.000 Wörtern (hier gibt’s mehr Blog-Statistiken)
Was 2023 sonst noch los war
Meine Ziele für 2024
- Klarheit. Ich habe heute ein besseres Verständnis davon, was ich den Rest meines Lebens machen will. Aber die Sinnfindung ist noch nicht abgeschlossen. Es liegt noch ein gutes Stück Weg vor mir.
- Da kommen noch welche nach, bin wegen Erkrankung etwas aus dem Zeitplan gekommen.
- Mein Motto für 2024: The future is bright.
Liebe Julia, ich finde es spitze, dass du deine Zeit zum Kochen und genießen genutzt hast! Super, dass du bei Judith gelandet bist. Dann kann es für dich ja nur noch bergauf gehen. 😊
Liebe Karin,
vielen Dank, ich hoffe es auch 🙂
Liebe Julia, vielen Dank für diesen Jahresrückblick. Wie das Leben so spielt… Ich wünsche Dir viel Erfolg bei der Sinnfindung… Bin gespannt was dabei raus kommt.
Liebe Martina,
vielen Dank fürs Lesen! Sinnfindung 2.0 folgt dann im Dezember 2024 😉
Liebe Julia,
Was für ein Jahr für dich und vielen Dank fürs mitnehmen. Toll, wieviel du gebloggt hast und wie ich lesen dürfte, geht es für dich weiter. Ich wollte bei deiner Blogparade auch dabei sein, ich reise allerdings nicht alleine und so habe ich meinen Artikel wieder verworfen. Es sollte ein Artikel über eine Trekkingtour im Himalaya mit Kindern werden.
Ganz wunderbar finde ich deine Erkenntnis in Bezug deiner Glaubenssätze. Ja, das Leben darf – muss sogar Spaß machen. In diesem Sinne wünsche ich dir ein entspanntes Weihnachtsfest und viel Inspiration fürs kommende Jahr.
Herzliche Grüße,
Birgt
Liebe Birgit,
vielen herzlichen Dank! Dir natürlich auch frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr! 🙂
Aber Trekking im Himalaya mit Kindern ist doch auch total spannend, da steckt doch sicher mehr als nur eine Geschichte drin…
Viele Grüße
Julia