Antalya an der türkischen Südküste habe ich lange nur mit Strandurlaub in Verbindung gebracht. Dabei gibt es in und um die Stadt historische Stätten bis zum Abwinken. Darunter auch die antike Stadt Termessos, die schon mal als „das türkische Machu Picchu“ bezeichnet wird.
Und für Deine restliche Zeit in der Gegend habe ich noch einen Mini-Guide Antalya für Dich.
Wo liegt Termessos?
Termessos liegt etwa 37 Kilometer nordwestlich von Antalya im Güllük Mountain Termessos National Park an der Straßen nach Denizli. Von Antalya kommend, biegst Du links ab und fährst dann noch etwa 8,5 Kilometer ziemlich steil den Berg hinauf. Die Ruinen liegen auf etwa 1050 m. Das macht sie im Sommer zu einem angenehmen Ausflugsziel. Im Februar lag die Temperatur morgens um 9 Uhr eher so bei 2 Grad. 🥶
Wie kommst Du nach Termessos?
Mit dem Auto oder mit einer Tour. Es gibt keine öffentlichen Busse. Du kannst Dich zwar theoretisch von einem dolmuş an der Abzweigung absetzen lassen, aber Du musst schon sehr wanderfreudig sein, wenn Du den Rest des Weges zu Fuß hinter Dich bringen möchtest.
Unbezahlte Empfehlung: Ich habe Termessos im Rahmen einer geführten Tour mit Önder Uğuz, einem lokalen Guide aus Antalya, besucht. Ich kenne ihn von meinem letzten Aufenthalt in Antalya, habe für die Tour aber bezahlt. Önder ist ein super Guide, die Tour ist sehr kurzweilig und lohnt sich auf alle Fälle. Du erreichst ihn auf Instagram unter onder_uguz.
Was kostet der Besuch?
Das Ticket kostet 70 TL (Februar 2024). Bei einer Tour ist der Eintritt inbegriffen.
Was ist das Besondere an Termessos?
Die Stimmung ist ganz anders als in Pergamon oder Ephesos. Die Ruinen wurden zwar mal untersucht und einige interessante Fundstücke ins Museum abtransportiert. Ansonsten sind sie aber nicht weiter erforscht und nicht ausgegraben. Es stehen nur ein paar Schilder mit Gebäudebezeichnungen herum („Theater“), darüber hinaus gibt es aber keine weiteren Informationen. Weil die Zufahrtsstraße sehr schmal ist, ist sie für große Busse unpassierbar. Daher kommen nur sehr wenige Besucher nach Termessos. Bei unserem Besuch war unsere Gruppe ganz alleine.
Weil vor Ort so wenig Information verfügbar ist, ist es hilfreich, einen Guide zu haben.
Weitere Besonderheiten:
- Mitten in der Stadt liegt eine Nekropole, wo die wichtigen Bürger begraben wurden.
- Das Theater wurde zum Berg hin gebaut – der galt damals als heilig.
- Die Stadt verfügte über enorme Zisternen (wichtig, weil kein Fluss in der Nähe war).
- Trotz des Mangels an fließendem Wasser lag die Stadt strategisch hervorragend: erstens an einer Handelsstraße, zweitens so weit oben auf dem Berg, dass man jeden sich nähernden Feind sofort sah.
- Alexander der Große hat zweimal erfolglos versucht, die Stadt einzunehmen. Wenn Du vom Parkplatz zu den Ruinen hinaufgekeucht bist, verstehst Du, woran das lag.
Was siehst Du in Termessos?
Der heutige Parkplatz war früher mal die Agora, also der Marktplatz. Am einen Ende liegt der Hadrianstempel, am anderen beginnt die Nekropole. Das war so eine Art Walk of Fame, denn hier wurde wohl nicht Krethi und Plethi zu Grabe gelassen. Die Sarkophage sind entsprechend beeindruckend.
Weitere Sarkophage aus Termessos findest Du im Archäologischen Museum in Antalya.
Vom Parkplatz aus geht es etwa 15-20 Minuten lang zu Fuß bergauf. Du kommst an den alten Wehrmauern vorbei und betrittst das Innere der Stadt.
Termossos ist (mindestens) einem verheerenden Erdbeben zum Opfer gefallen. Daher stehen bei vielen Bauwerken einfach nicht mehr viele Steine aufeinander. Du siehst aber das Gymnasio, die Zisterne, das Odeon und das Heroon.
Und natürlich das Theater, das Platz für über 4000 Gäste bot. Hier wird auch sehr klar, woher der Vergleich mit Machu Picchu kommt! Bei klarer Sicht siehst Du von hier das Luftlinie 20 Kilometer entfernte Antalya und das Meer.
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