Spanien = Strand. Auch der Naturpark Cabo de Gata, südöstlich von Almería gelegen, wartet mit einer Vielzahl von Stränden und Buchten auf. Grundsätzlich sollte man hier allerdings kein karibisches Feeling erwarten. Das Meer kann zwar türkisblau strahlen, aber viele Strände haben entweder schwarzen oder gar keinen Sand – die ganze Gegend ist vulkanischen Ursprungs.
Im Park gibt es noch viel, viel mehr Strände und Buchten. Manche sind nur vom Meer aus zu erreichen, andere sind sehr klein. Aber alle haben ihre ganz eigenen Charakteristiken, selbst wenn sie nur wenige hundert Meter voneinander getrennt sind.
Wir beginnen an der Westseite von Cabo de Gata und arbeiten uns um das Kap nach Osten vor.
Playa del Charco bei San Miguel
Der Strand von San Miguel, die Playa del Charco, ist aus Richtung Almería der erste Strand. Er ist sehr lang und breit. Außerdem bekommst Du hier den direkten Sonnenuntergang – alle anderen Strände liegen an der Ostseite.
Strände und Buchten südlich von San José
Direkt südwestlich von San José liegen verschiedene schöne Strände und Buchten. Sie sind per Auto, Fahrrad, zu Fuß oder auch mit dem Bus zu erreichen. Das Spannende daran: Sie liegen alle ganz nah beieinander, sind aber komplett unterschiedlich.
Kurz nach dem Ortsausgang von San José sind in der Saison 6 € (Stand 2024) pro Auto fällig, um die Piste zu befahren.
Nach kurzer Fahrt kommt die Abzweigung zum Parkplatz Los Genoveses, der Zugang zum gleichnamigen Strand bietet. Weiter geradeaus geht es zum Parkplatz Playa Monsúl, von wo aus Du die Cala Carbón, Cala de la Media Luna und auch Playa Monsúl erreichst.
Playa de los Genoveses
Die Playa de los Genoveses ist der größte Strand in der Gegend. Ein Sandstrand! Abgesehen davon fand ich ihn ehrlich gesagt nicht besonders bemerkenswert. Da er deutlich größer als die Nachbarstrände ist und außerdem am nächsten an San José, wird es hier im Sommer sicher besonders voll werden.
Bei meinem Besuch waren hier sehr viele Quallen am Strand (an den angrenzenden Stränden habe ich keine gesehen).
Playa Mónsul
Die Playa Mónsul liegt nur einen kurzen Fußmarsch vom gleichnamigen Parkplatz entfernt. Der Sand ist schwarz und ganz fein. Wenn man sich hineinlegt, hat man ihn überall.
Cala de la Media Luna
Als Nächstes folgt die Cala de la Media Luna, die Halbmondbucht. Sie liegt einfach nur hinter den Felsen am Südende der Playa Monsúl.
Bei Ebbe kannst Du sie wohl zu Fuß von der Playa Monsúl aus erreichen. Bei Flut musst Du „außenrum“, kannst aber ein Stück querfeldein abkürzen, statt bis zur Piste zu laufen und von dort den Weg nach Media Luna zu nehmen.
Vom südlichen Ende der Cala de la Media Luna führt ein Weg zur Cala Carbón.
Cala Carbón
Vom Parkplatz Playa Monsúl aus kannst Du noch ein wenig weiterfahren. Bevor die Straße für Autos gesperrt wird, kommt noch ein Miniparkplatz. Von hier aus führt ein breiter Weg nach links zur Cala Carbón.
Da auf diesem Parkplatz wirklich nur eine halbe Handvoll Autos Platz hat, ist es sinnvoller, an der Playa Monsúl zu parken und zu laufen (oder mit dem Bus zu kommen).
Der Strand besteht aus ziemlich großen Kieseln. Wenn Du aber auf die Erhöhung am linken Ende steigst, kommst Du auf der anderen Seite zu einer kleinen Sandbucht.
Strände zwischen San José und Las Negras
Playa Los Escullos
Die Playa Los Escullos ist für ihren Überhang aus Sandstein bekannt. Dieser gehört zur „duna fósil“, die aus Oolith besteht. Ähnliche Dünen gibt es auch an der Playa de los Genoveses und in El Playazo.
Von Los Escullos kannst Du zu Fuß bis in den kleinen Ort Isleta del Moro laufen.
Cala del Cuervo
In der Rabenbucht beginnt bzw. endet der Weg La Molata von/nach El Playazo. Die Bucht ist klein, aber hübsch. Am südlichen Ende kann man auf den Sandsteinfelsen herumklettern. Direkt hinter der Bucht ist ein großer Campingplatz. Nach Las Negras führt eine schmale Straße. Zu Fuß ist man in etwa 10 Minuten dort.
Las Negras
Las Negras hat einen recht großzügigen Strand aus funkelndem schwarzen Sand gemischt mit bunten Kieseln. Rechts und links dramatische Felsen.
Von Las Negras aus kann man nach Norden bis Agua Amarga wandern. Auf dieser Strecke (ca. 14 km) gibt es wohl mehrere sehr hübsche Buchten.
Strände bei Carboneras
Playa de Los Muertos
Um zum Totenstrand zu gelangen, musst Du zunächst etwa eine Viertelstunde lang vom gleichnamigen Parkplatz (Gebühr) absteigen.
Es handelt sich um einen Steinstrand. Viele halten ihn für den schönsten Strand in der Gegend. An seinem südlichen Ende siehst Du einen sehr großen Felsen. Dahinter beginnt der FKK-Strand.
Playa de Carboneras
Der Strand von Carboneras ist lang und breit mit Palmen, Schaukeln und Zugang zu den Eisdielen an der Strandpromenade. Auch hier ist der Sand eher dunkel.
Die vorgelagerte Isla de San Andres ist ein Naturdenkmal.
Anreise nach Cabo de Gata
Mit dem Flugzeug nach Almería …
Der nächste Flughafen ist Almería (LEI). Er wird unter anderem von Vueling (Verbindungen via Barcelona) angeflogen. Von hier aus fährst Du am besten mit dem Mietwagen weiter.
Mit dem Bus nach Almería …
Wenn Du keinen Direktflug findest, kannst Du auch von Malaga oder Alicante aus mit dem Bus nach Almería anreisen. Verbindungen findest Du bei Alsa.
Die Fahrtzeit beträgt von Malaga aus etwa drei Stunden; manche Busse starten am Flughafen, bei anderen musst Du zunächst zum Busbahnhof in der Innenstadt fahren und dort umsteigen.
Vom Flughafen Alicante aus fährst Du mit Umstieg in Murcia nach Almería. Alternativ fährst Du mit dem Stadtbus C-6 zunächst in die Stadt (ca. 20 Minuten zur estación de autobuses) und steigst dort in einen Bus nach Almería. Die Fahrtzeit liegt bei mindestens 4,5 Stunden.
Es bestehen auch Verbindungen nach Madrid. Leider liegt die Fahrtzeit hier bei mindestens sechs Stunden. Plus Fahrtzeit zwischen Flughafen und Busstation lohnt sich das nicht wirklich.
Mit dem Zug nach Almería …
Von Madrid aus kommst Du auch mit dem Zug nach Almería. Die Buchung ist problemlos auf der Renfe-Website möglich. Leider braucht der Zug etwa 6,5 Stunden und ist mitunter deutlich teurer als der Bus.
… und mit dem Mietwagen nach Cabo de Gata
Von Almería aus gibt es zwar in der Hochsaison Busverbindungen zu den wichtigsten Touristenorten in Cabo de Gata. Besser und vor allem flexibler bist Du aber mit einem Mietwagen dran. Aus meiner Sicht sind in Spanien kleinere Autos von Vorteil: Diese passen besser durch die engen Gassen und in die kleinen (halb zugeparkten) Parklücken.
Vom Flughafen aus erreichst Du die wichtigsten Orte in Cabo de Gata in 30-45 Minuten Fahrtzeit.
Unterkunft in Cabo de Gata
Es gibt quasi überall in Cabo de Gata Unterkünfte: Pensionen, Hotels, Ferienwohnungen und Häuser. Diese finden sich sowohl in den Ferienorten als auch außerhalb.
Viele Ferienwohnungen haben eine Mindestmietdauer von drei oder mehr Übernachtungen.
Ich habe übernachtet:
- Pensión Navas in San Miguel (klein, sauber, freundlich)
- Hostal El Dorado in San José (deutlich größer, schöne Zimmer, Frühstück ok)
- Ferienwohnung Salamandra in Carboneras (sehr günstig und ruhig, etwas oberhalb des Ortes gelegen, dekomäßig vielleicht etwas vollgestopft, aber mit wirklich allem ausgestattet, was man so braucht, sehr nette Vermieterin)
Essen
Wir sind in Spanien, also gibt es quasi an jeder Ecke eine Bar, Cafeteria oder ein Restaurant. Viele schließen im Winter allerdings oder haben reduzierte Öffnungszeiten.
Gut bis sehr gut gegessen habe ich:
- Bar La Raspita, Strandpromenade von San Miguel
- Abaceria San José
- Bar Floridita del Cabo in San José
- Ama Productos y Cocina Casera Italiana para Llevar in Carboneras
Hallo Julia! 😊
Dein Artikel über den Strand am Cabo de Gata hat bei mir direkt Fernweh geweckt! 🏖️✨ Die Bilder und deine lebendige Beschreibung machen richtig Lust, den Ort selbst zu entdecken – das klare Wasser, die unberührte Natur und diese Ruhe scheinen einfach traumhaft zu sein. 🌊🌴
Ich wusste gar nicht, dass es in Europa so ein verstecktes Paradies gibt. Besonders spannend fand ich deinen Tipp, möglichst früh dort zu sein, um die Atmosphäre ungestört genießen zu können. Hast du vielleicht auch einen Lieblingsplatz am Strand oder in der Umgebung, den du besonders empfehlen kannst? 😊
Danke, dass du uns an deinen Reiseerlebnissen teilhaben lässt – es fühlt sich fast so an, als wäre man selbst schon dort gewesen. ❤️
LG Rosi 🌸
Hallo Rosi!
Vielen Dank für Deinen superlieben Kommentar, ich freue mich sehr, dass ich Dich auf diese Weise mitnehmen konnte! 😍
Einen Lieblingsplatz am Strand hatte ich nicht. Ich fand es nur faszinierend, wie unterschiedlich die Strände waren, obwohl sie so nah beieinander liegen. Schwarzer Sand her, 100 Meter weiter bunte Kiesel.
LG Julia