Usbekistan VII: Samarkand

Letzter Stopp auf meiner Usbekistan-Reise war Samarkand. Noch so ein Name, der gleich ganz viele Assoziationen hervorruft – und keineswegs enttäuscht. Nach Chiwa und Buchara, die bisweilen etwas künstlich gewirkt hatten, war Samarkand ziemlich erfrischend, denn hier mischte sich Altes und Neues bunt.

Auch in Samarkand kam ich am frühen Nachmittag an und zog gleich mal zu Fuß los. Am nächsten Tag war ich mit einer Führerin unterwegs, am letzten Tag wieder allein.

Gur-Emir-Mausoleum

Das Mausoleum (1403/04) lag gleich um die Ecke von meiner Unterkunft. Hier liegen neben Timur noch diverse andere Persönlichkeiten begraben. Es ist recht klein, steht aber natürlich bei jeder Stadtführung auf dem Plan, daher ist es schnell voll.

Registan

In Samarkand werden Postkarten verkauft, auf denen der Registan mehr oder minder in Ruinen liegt. Alles total verfallen, mitten drin Viehhändler. Das hat sich zum Glück geändert, auch wenn hier abermals nicht immer Wert darauf gelegt wurde, originalgetreu zu restaurieren.

Nachts am erleuchteten Registan in Samarkand, Usbekistan.

Ich kam hier am ersten Abend an, als es schon dunkel war und der Platz erleuchtet. Ich wäre fast in Ohnmacht gefallen. Es gab eine Lichtshow (ok, hätte es nicht unbedingt gebraucht), und die Stimmung war total schön. Leider war auch überall Absperrungen und Polizei, weil: Man weiß ja nie, wann der nächste Attentäter um die Ecke kommt.

Am „Sandplatz“ gibt es gleich drei wunderschönen Madrasen zu bewundern. Ganz links steht die Ulug’bek-Madrasa (1417-1420).

Teppichproduktion und -verkauf natürlich auch hier.

… gefolgt von der Tilla–Kori-Medrese (1646-1660) in der Mitte …

… und der Sher-Dor-Madrasa (1619-1636) rechts.

Abendselfie.

Bibi-Khanum-Moschee

Diese von Timur um das Jahr 1400 erbaute Moschee war mal eine der größten Moscheen der Welt. Inzwischen ist sie leider ziemlich verfallen und wirkt nicht immer ganz sicher, auch wenn Restaurierungsarbeiten im Gange sind.

Jetzt musst Du nur noch eine (nicht ganz ungefährliche) Straße überqueren und stehst am Fuße meines persönlichen Highlights …

Nekropole Shah-i-Zinda

Hier war ich einfach nur geflasht. Und im Fliesenparadies.

Der Eingang ist noch recht unscheinbar.
Schöner Blick auf die Stadt vom Hügel.
Und dann geht es los mit dem visuellen Overload.
Die Mausoleen stehen eng beeinander …
… und eines ist prächtiger dekoriert als das andere.
Menschenfreie Fotos sind natürlich quasi unmöglich. 😄
Wunderschöne Fliesen …
😍
… und die Kuppeln sind auch nicht zu verachten.

Führe ich nochmal nach Samarkand, würde ich mir einen Tag für Shah-i-zinda (mehr Hintergrundinfos über Shah-i-Zinda) freihalten. Es ist einfach so unglaublich überwältigend.

Neuere Kunst in Samarkand

Neben den ganzen alten Bauten gibt es in Samarkand auch etwas neuere Kunst, die Zeugnis über neue und alte Herrscher ablegt.

Alles dabei: monumentale Wandbilder …
… Mosaike …
… oder Statuen der klassischen persischen Dichter.

Markt

Und zum Schluss noch ein paar Fotos vom Markt. 🙃

Unterkunft

Ich habe im Antica B&B übernachtet, das in der Nähe des Gur-i-Emir Mausoleums ist. Ich war grundsätzlich zufrieden. Das B&B wird von zwei Schwestern geführt, die beide sehr gut Englisch sprechen, eine spricht auch super Deutsch. Neben Frühstück kann man hier auch abends essen – es wird sehr gut gekocht. Beide sind kulturell sehr interessiert. Als sie kurzfristig von einem Konzert in der Stadt erfuhren, wurden sämtliche Gäste ziemlich energisch darauf aufmerksam gemacht. Guides, Taxis etc. werden problemlos organisiert.

Das lassen sich die beiden allerdings auch sehr gut bezahlen. Das Zimmer war schon nicht gerade hinterhergeschmissen günstig. Das Abendessen war sehr gut, aber preislich auch gehoben. Und als ich von meiner Führerin erfuhr, dass sie von den 40 Dollar, die ich bezahlt hatte, nur 15 bekommt … da war ich schon sprachlos. (Offenbar legt die Regierung den Tagessatz für Guides fest. Alles, was darüber hinausgeht, ist Provision.)

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