Der Preis einer Safari hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. In der Regel ist eine Safari teuer bis sehr teuer. Exorbitant teuer ist natürlich auch möglich. Nach oben gibt es quasi keine Grenze. Wer sparen will, muss bei Dauer und/ oder Komfort Abstriche machen und wird trotzdem noch einiges an Geld auf den Tisch legen müssen.
Woher kommt das?
Kosten für Eintritte
Was preislich immer ziemlich reinhaut, sind die park fees, also die Eintrittskosten in die Nationalparks. Diese werden pro Person berechnet und variieren ggfs. je nach Herkunft. So zahlen Tansanier und Staatsangehörige bestimmter Länder in Tansania wesentlich geringeren Eintritt als Touristen aus sonstigen Ländern. Hinzu kommen ggfs. Gebühren für das benutzte Fahrzeug. Die Einfahrt in der Ngorongoro-Krater in Tansania schlägt beispielsweise mit US$295 pro Fahrzeug zu Buche (Stand 2023). Pro Tag. Siehe auch Kostenübersicht Ngorongoro Conservation Area.
Die Preise steigen stetig an. Als ich 2010 in Ruanda war, kostete der gorilla permit pro Person US$500, ohne Gorillagarantie. Inzwischen hat sich der Preis offenbar verdreifacht. Das einzige „Sparpotential“, das man als Europäer hat, ist ein vorteilhafter Dollarkurs, da die fees eigentlich immer in US$ abkassiert werden.
Reisezeit
Auch bei Safaris gibt es Haupt- und Nebensaison. Diese sind hauptsächlich wetterbedingt. In der Regenzeit regnet es an manchen Orten so stark, dass Straßen unpassierbar werden. In den Parks selber kann die Infrastruktur Schaden nehmen, so dass ein Besuch vorübergehend unmöglich wird. (Auch dieses Phänomen ist nicht auf Afrika beschränkt, wie die Überschwemmungen im Yellowstone NP in den USA zeigen.) In der absoluten Nebensaison auf Safari zu gehen, ist also unter Umständen keine gute Idee.
Um den Jahreswechsel ist natürlich wie fast überall auf der Welt Hochsaison, unabhängig vom Wetter. Und auch zu parkeigenen Highlights, wie der Great Migration der Gnus in Serengeti und Masai Mara, steigen die Preise stark an.
Gruppengröße
Die Gruppengröße kann einen erheblichen Einfluss auf den Reisepreis haben. Leider auch auf das Erlebnis.
Um beim Beispiel der Eintrittskosten zu bleiben: die $295 am Ngorongoro-Krater machen sich natürlich wesentlich mehr bemerkbar, wenn man zu zweit unterwegs ist, als wenn man in einer Gruppe von 10 Personen reist. Auch macht es preislich einen Unterschied, ob sich der Guide um zwei oder zehn Gäste kümmert.
Andererseits hat der Einzelne automatisch weniger Platz im Fahrzeug, je mehr Mitreisende es gibt. Dazu kommt das Gerangel um die besten Plätze bei der Pirschfahrt. Der Guide kann sich im Zweifel weniger gut um einzelne Gäste kümmern und hat mehr Stress. Das alles kann dem Safarierlebnis eher abträglich sein.
Zeltplatz vs. Lodge: Unterkunft
Am günstigsten ist die Camping Safari. In der Regel stellen die Anbieter das Zelt zur Verfügung und noch eine mehr oder minder komfortable Isomatte; Du bringst Deinen eigenen Schlafsack mit.
Bei den öffentlichen Campingplätzen solltest Du eher keinen europäischen Standard erwarten. Es gibt Toiletten, Duschen und Küchen, aber alles meist eher rudimentär. Manche Campingplätze sind umzäunt, andere nicht – da wird der nächtliche Toilettengang gleich doppelt aufregend.
Private Campingplätze, die an Lodges angeschlossen sind, haben eventuell eine bessere Ausstattung, aber das hängt natürlich von den Betreibern ab. Ein weiterer Vorteil des Lodgecampings ist, dass man, je nach Kapazität, in der Regel das Restaurant der Lodge nutzen kann.
Bei den Lodges hängt der Preis von der Ausstattung und von der Lage ab. Eine Lodge, die sich im Park befindet, wird immer deutlich teurer sein als eine, die außerhalb des Parks liegt. Dafür sparst Du Dir natürlich die Anfahrt zum Park. Unsere Lodge am Lake Manyara beispielsweise lag hoch über dem Ort auf der Kante vom Rift Valley. Der Ausblick war super – bis zum Park hoppelten wir aber jeweils so 45 Minuten lang über eine echt schlechte Straße.
Eine sogenannte mid-range Lodge kann eher karg eingerichtet sein, auch wenn die Zimmer meist geräumig sind. Egal, draußen ist es eh viel interessanter. Je nach Buchungslage wird aber gespart, wo es nur geht – so wurden in der Lodge am Lake Manyara der Strom (Dieselgenerator) und das Wasser erst seeehr spät eingeschaltet. Wir waren die einzigen Gäste.
Bei den Luxuslodges sollte hingegen kaum ein Wunsch offen bleiben. Das schlägt sich natürlich entsprechend im Preis nieder, der sich locker auf viele hundert Dollar pro Person und Nacht belaufen kann. Das kommt nicht nur daher, dass es Menschen gibt, die das zahlen können und wollen. Je höher die Erwartungshaltung der Gäste und je schwieriger die politische Lage und Infrastruktur im Land, umso mehr müssen die Lodges auch selber vorsorgen, indem sie Lebensmittel- und Treibstoffvorräte aufbauen. Auch der Weinkühlschrank will Strom haben. Das kostet natürlich entsprechend.
Zentraler Kostenfaktor: Komfort
Das generelle Komfortniveau einer Safari orientiert sich in der Regel an der Übernachtungsart. Bei der Luxussafari wirst Du im Lodgerestaurant bekocht. Bei der Camping- und Mid-Range-Safari wird selber gekocht – entweder helfen alle mit, oder es gibt neben dem Guide einen Koch, der das übernimmt. Gegessen wird dann entweder am Tisch (sofern vorhanden) oder mit dem Teller auf den Knien am Lagerfeuer.
Tagsüber setzt sich das natürlich fort. Am Lake Manyara aßen wir mittags auf dem Picknickplatz die Spaghetti, die unser Koch am Morgen zubereitet hatte. Neben uns ließ sich ein Paar nieder, das in einer Luxuslodge logierte. Sie bekamen Stoffservietten, gekühlten Weißwein und Essen, das wesentlich toller aussah als unseres. Würde ich wahrscheinlich auch erwarten, wenn ich 800 Dollar pro Nacht bezahlt hätte.
Unbedingt berücksichtigen solltest Du das Fahrzeug, das zum Einsatz kommt. Die meisten Anbieter nutzen speziell angepasste Toyota Landcruiser. Das ist auch wichtig, da die meisten Parks nur mit Allradfahrzeug befahren werden können. Kommst Du im normalen Minibus daher, musst Du ein 4×4 mieten, meist mit Fahrer.
Die Landcruiser gibt es natürlich auch in verschiedenen Größen und Ausstattungen. Wichtig ist, dass sich das Dach großflächig öffnen lässt, damit Du Dich nicht um den Zugang zum Fenster streiten musst. Je günstiger die Safari, desto älter im Zweifel das Fahrzeug. Wenn die Stoßdämpfer schon ziemlich durch sind, wirst Du das deutlich spüren, Stichwort „African Massage“. Je nach Wartungszustand kann es natürlich auch zu Pannen und Verzögerungen kommen.
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