Reiselearnings – Zusammenfassung meiner Blogparade

Collage von Screenshots aller Beiträge zur Blogparade Reiselearnings

An meiner zweiten Blogparade zum Thema Was ich auf Reisen (über mich) gelernt habe haben zu meiner großen Freude sieben Blogger*innen teilgenommen. In ihren Beiträgen geben sie uns Einblicke in ihre ganz individuellen Routen, im Reise- wie im persönlichen Sinne. Dafür möchte ich mich sehr herzlich bedanken.

Bei der Lektüre der Beiträge zeigen sich viele Unterschiede – im Alter der Autor*innen, in ihrem Reisestil, ihrer bisherigen Reisegeschichte und -erfahrung, ihren Destinationen und der von ihnen gewählten Form der Reise. Und gleichzeitig gibt es, während alle ihre ganz eigenen Erfahrungen schildern, in ihren Learnings klare Parallelen.

Natürlich kann ich an dieser Stelle nicht jedes einzelne Learning aufzählen und kommentieren. Das würde den Rahmen sprengen und wäre langweilig. Daher konzentriere ich mich in dieser Zusammenfassung auf diejenigen Aspekte, die in fast allen Artikeln behandelt werden. Die Links zu den einzelnen Beiträgen findest Du am Ende dieses Artikels.

Als ich die Blogparade aufsetzte, habe ich mich gefragt, ob ich überhaupt Beiträge bekomme. Denn ein Learning impliziert ja auch immer, dass man irgendetwas vorher nicht wusste, also „dümmer“ war und/oder einen Fehler gemacht hat. Darüber spricht nicht jede*r gerne. Deshalb hatte ich extra noch dazugeschrieben, dass man auch einfach seine travel hacks teilen könne – denn gute Praxistipps kann man ja auch immer brauchen. Und was war das Ergebnis? Kein einziger hack, sondern lauter persönliche Beiträge. Darüber freue ich mich besonders. Claudia Nobis nimmt gar ganz offensiv das Wort „Fehler“ in ihren Titel auf.

Aber jetzt zu den Learnings!

Zeit

Da ist zum einen das Thema Zeit. Oh, Zeit haben, der ultimative Luxus!

Fast alle Autor*innen wünschen sich explizit mehr Zeit auf ihren Reisen, um Land und Leute besser kennenlernen zu können, um nicht „im Schweinsgalopp“ Sehenswürdigkeiten abklappern zu müssen, um die Erlebnisse vor Ort besser verarbeiten zu können. Viele stellen rückblickend fest, dass sie oft viel zu schnell unterwegs waren.

Und viele haben Probleme damit, sich diese Zeit zu nehmen und zu gönnen. Oder sie mussten erst lernen, das Tempo rauszunehmen. Beim Reisen lauert halt häufig doch so eine Art Leistungsgedanke. Jetzt ist man an diesem Ort, da muss man doch auch unbedingt …!

Fear of Missing Out, also die Angst, etwas zu verpassen, ist hier das Stichwort. Alles will man mitnehmen und hat hierher doch kaum etwas wirklich wahrgenommen. Thomas Häger beschreibt diese Problematik sehr gut, die sich ihm auch auf einer dreimonatigen Reise in Zentralamerika stellte.

FOMO kenne ich auch. Eigentlich hatte ich das ganz gut im Griff. Aber – ganz im Ernst – seit ich über das Reisen blogge, hat diese Thematik an neuer Brisanz gewonnen. Kann ich es mir leisten, einen Ort, eine Sehenswürdigkeit einfach auszulassen? Ein Bild nicht zu machen, weil ich jetzt keine Lust habe zu fotografieren? Ist mein Blogartikel dann noch wertvoll genug?

Persönliche Entwicklung

Birgit Buchmayer bringt es auf den Punkt, indem sie ihren Artikel „Reisen ist auch immer eine Reise zu mir selbst“ betitelt. Unterwegs lernt man ja nicht nur Fremdes, sondern auch sich selbst besser kennen.

Es steht nicht immer explizit in den Beiträgen „meiner“ Blogger*innen, aber es ist ganz klar: Bei allen hat durch das Reisen eine persönliche Entwicklung, ein persönliches Wachstum stattgefunden. Hin zu größerer Offenheit anderen Menschen und Kulturen gegenüber (freudig stelle ich fest, dass ich nicht die Einzige bin, die erst lernen musste, auf andere Menschen zuzugehen), aber auch hin zu sich selbst. Bestimmte Eigenschaften prägten sich stärker aus, andere wurden neu entdeckt. Matilda Jelcic stellt eine beeindruckende Liste zusammen.

Dieser Punkt hängt eng mit dem nächsten zusammen. Denn die persönliche Entwicklung verändert auch die eigene Perspektive.

Veränderte Perspektive

Bei allen Beiträgen ist klar: Durch das Reisen hat sich die Perspektive der Autor*innen verändert. Auf ihre Reiseländer und die dort lebenden Menschen ebenso wie auf eigene Annahmen und Einstellungen. Manchen hat sich unerwartet gezeigt: Andere Länder, die wir als „rückständig“ abgespeichert haben, sind gerade in digitaler Hinsicht schon viel weiter als wir. Und gleichzeitig führt das Reisen vor Augen, was für einen hohen Lebensstandard wir in Zentraleuropa eigentlich genießen. Diesen sieht man dann auch mit anderen Augen und erkennt ihn als gar nicht so selbstverständlich. Und so fokussiert sich Anita Obrist auf die Dankbarkeit als ihr zentrales Learning.

Mit der veränderten Perspektive geht auch ein Überdenken der eigenen Bedürfnisstruktur einher. Fast automatisch stellt sich bei einer Rucksackreise zum Beispiel die Frage, was man eigentlich wirklich so braucht von dem ganzen Zeug, das sich in der Wohnung (oder eben im Rucksack) angesammelt hat.

Ein weiteres Learning, das sich vielen (auch ich bin schuldig im Sinne der Anklage) eher zwangsweise im Zuge der Corona-Pandemie eröffnete, wird von Angelika Klein treffend mit „Es ist überall schön – auch vor der eigenen Haustür“ bezeichnet. Manchmal muss man gar nicht weit wegfahren. Auch in der näheren Umgebung kann man was entdecken.

Abschließend …

… bleibt mir nur, mich erneut herzlich bei allen dafür zu bedanken, dass sie sich die Zeit genommen haben, ihre persönliche Lernreise niederzuschreiben und zu teilen.

Happy travels!

Alle Beiträge auf einen Blick

Hier gibt es nochmal alle Beiträge zum Nachlesen (nach Vornamen alphabetisch geordnet):

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Kategorisiert in Reisen

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