Der Naturpark Cabo de Gata, südöstlich von Almería gelegen, bietet neben Stränden und Buchten auch viele Wandermöglichkeiten. Das ist kein alpines Wandern – die höchste Erhebung ist der erloschene Vulkan Pico de los Frailes (493 m). Aber es bietet die Möglichkeit, die interessante und ständig wechselnde Landschaft aus der Nähe zu erfahren.
Nur wenige Wege sind Rundwanderungen. Das heißt, Du musst entweder den gleichen Weg zurückgehen, oder Du lässt Dich abholen bzw. fährst mit dem Taxi. Leider fahren in Cabo de Gata insbesondere in der Nebensaison (welche im Grunde die einzige ist, in der man wandern kann, ohne einen Hitzschlag zu riskieren) nur sehr wenige bis gar keine Busse. Aufgrund der Topographie kann die Strecke auf der Straße deutlich länger sein als der Fußweg. So ist die Wanderung von Agua Amarga nach Las Negras 14 km lang, die Autofahrt aber knapp 24 km.
Was hier folgt, sind Kurzbeschreibungen. Bitte informier Dich noch detaillierter, bevor Du loswanderst. Ganz unten findest Du Links zu Beschreibungen dieser und anderer Wanderungen in Cabo de Gata.
Vela Blanca
Die „weiße Kerze“ liegt etwa auf halbem Weg zwischen dem Leuchtturm Cabo de Gata und dem Parkplatz der Playa Monsúl, also im Südwesten. Die Gesamtstrecke beträgt etwa 7 km. Grundsätzlich führt hier die Schotterpiste ALP-822 entlang, diese ist aber für den Autoverkehr gesperrt. Entweder folgst Du dieser Piste, oder Du suchst Dir Deinen eigenen Weg. Unterwegs besteht die Möglichkeit, kleine Buchten und Strände zu besuchen.
Kurzwanderung zu den Buchten und Stränden bei San José
Weniger eine Wanderung als ein schöner Spaziergang: vom Parkplatz Playa Mónsul aus lassen sich mehrere Buchten zu Fuß erreichen.
Dazu folgst Du vom Parkplatz zunächst weiter der Piste. Nach einigen hundert Metern ist sie für den Autoverkehr gesperrt. Hier geht ein Weg nach links ab zur Cala Carbón.
Etwa auf der Hälfte dieses Wegs zur Bucht geht ein Weg nach links ab. Wenn Du diesem folgst, kommst Du nach wenigen Minuten am Südende der Cala de la Media Luna an.
Am Nordende der Cala de la Media Luna führt ein umzäunter Weg zurück zum Parkplatz Playa Monsúl. Bei einer Öffnung im Zaun kannst Du querfeldein zur Playa Monsúl laufen.
Das Schöne an diesen Buchten ist, dass sie zwar ganz nah beieinander liegen, aber komplett unterschiedlich sind.
Pico de los Frailes
Der Pico de los Frailes, der höchste „Berg“ Cabo de Gatas, liegt nordöstlich von San José. Mit knapp 500 Metern Höhe ist er leicht zu besteigen.
Es gibt verschiedene Optionen: eine Rundwanderung ab/bis San José, eine Wanderung von Pozo de los Frailes nach Los Escullos, eine Rundwanderung ab Pozo de los Frailes etc. In Pozo de los Frailes gibt es ein kleines Informationszentrum über die Gegend.
La Molata: von Las Negras nach El Playazo
La Molata ist ein ebenfalls eher kurzer Weg, für den nur eine Stunde Gehzeit angesetzt wird. Er führt von Las Negras (genau genommen der Cala del Cuervo, ca. 10 Gehminuten entfernt) zunächst aufwärts und dann an der Küste entlang nach El Playazo. Unterwegs kommt man an der Festung San Ramón vorbei.
Die Ausblicke auf dieser Wanderung sieht wunderbar. Die Küstenlinie ist dramatisch und abwechslungsreich. Hier liegt Sandstein auf einer Basis vulkanischen Gesteins.
Es sind auch immer wieder Versteinerungen zu sehen.
Der Weg fängt ganz easy an (siehe oben im Beitragsbild), wird dann aber zum Teil ziemlich haarig und zunehmend schwieriger zu erkennen. Bei Nässe würde ich ihn nicht gehen. Wenn Du ausrutschst, geht es direkt ins Meer. Ich bin daher nach etwa zwei Dritteln umgekehrt. Wobei … wenn ich mir die Route auf der Infotafel ansehe, frage ich mich, ob ich nicht komplett falsch gelaufen bin und gar nicht auf dem offiziellen Weg war. 🤔
Du kannst die Wanderung auch in El Playazo beginnen. Hierhin führt eine nicht asphaltierte, schmale Straße, die bei starkem Regen sehr matschig wird, wenn sie nicht komplett überflutet.
Von Agua Amarga nach Las Negras
Diese Wanderung hat eine Gesamtlänge von ca. 14 km. Wenn Du keine Abholung organisierst oder kein Taxi nehmen möchtest, musst Du den ganzen Weg auch wieder zurücklaufen.
Ich hatte leider nicht die Gelegenheit, diese Wanderung zu machen, habe aber im Internet viel über sie gelesen. Der Konsens schien zu sein, dass sich die komplette Strecke nicht unbedingt lohnt. Stattdessen solle man sich auf den Abschnitt zwischen Agua Amarga und San Pedro bzw. Cala del Plomo beschränken. Dort sei die Landschaft schöner und die Gesamtstrecke, also hin und zurück, erträglicher.
Auf dieser Strecke läufst Du nicht direkt am Meer entlang, sondern auf den Hügeln an der Küste. Es geht also auch hier auf und ab. Zwischendrin besteht die Möglichkeit, zu kleinen Buchten abzusteigen.
Mesa Roldán
Zur Mesa Roldán, einem alten Riff, das auf einem Vulkankegel sitzt, kommst Du mit einem angenehmen Spaziergang vom Parkplatz der Playa de Los Muertos, nur eine kurze Fahrt südlich von Carboneras.
Auf die Mesa Roldán führt eine Straße. Nach einigen Minuten gelangst Du an ⬆️ dieses Schild. Hier zweigt die alte Straße ab, die heute zum Radfahren und Gehen genutzt wird. Wie auf dem Schild gezeigt, kommst Du auf dem Weg an verschiedenen Stationen vorbei, an denen Du Versteinerungen oder ähnliches sehen kannst. Leider sind diese nicht ausgeschildert, sodass Du raten musst, wo Du genau bist. Ich habe leider nix gesehen 🙄, nur diese hübschen Blumen:
Der Weg ist gut zu laufen. Unterwegs hast Du Ausblicke auf die Küste in Richtung Agua Amarga.
Schließlich kommst Du oben auf der Mesa an. Hier gibt es einen alten Turm, den Du von außen ansehen kannst, und einen nur aus der Ferne zu bewundernden Leuchtturm.
Zurück zum Parkplatz kommst Du entweder auf dem gleichen Weg oder indem Du der Straße bergab folgst. Wenn Dir noch nach (Stein-) Strand ist, liegt Dir die Playa de Los Muertos, von vielen als der beste Strand in Cabo de Gata bezeichnet, zu Füßen.
Tourenbeschreibungen
- Senderos de Almería (nur auf Spanisch)
- Parque Natural Cabo de Gata (Wanderungen nur auf Spanisch; eine abgespeckte englische Version der Website ist verfügbar)
Auch in Wanderführern, z. B. im Rother, sind Touren in Cabo de Gata beschrieben. In den Infozentren, z. B. in Las Amoladeras bei San Miguel, soll es Kartenmaterial geben.
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