Die erste (und häufig auch letzte) Station einer Reise in Usbekistan ist meist Taschkent. Die Hauptstadt – geografisch näher an Kasachstan als am Großteil des eigenen Landes gelegen – dient häufig nur als Sprungbrett zu den bekannteren Städten entlang der alten Seidenstraße. Sie hat aber auch einige eigene Sehenswürdigkeiten und bietet einen Eindruck von einer modernen usbekischen Stadt.
Ankunft in Taschkent
So gegen 6 Uhr morgens schwebte ich mit Turkish Airlines in der usbekischen Hauptstadt Taschkent ein. Die Einreise und der Kauf einer lokalen SIM-Card verliefen problemlos. Vor dem Flughafen wartete bereits der Fahrer, den meine Unterkunft organisiert hatte. Im Gästehaus angekommen, erhielt ich gleich meinen Zimmerschlüssel und sogar ein Frühstück. Das ging ja gut los!
Halbwegs gestärkt und völlig unausgeschlafen zog ich los, um die Sehenswürdigkeiten Taschkents zu bewundern.
Hazrati-Imam-Komplex
Da ist zum einen der Hazrati-Imam-Komplex. Hier wird der Uthman-Koran aufbewahrt, der das einzige erhaltene Originalmanuskript des Korans sein soll.
Mittagessen
In den meisten Reiseblogs wird das International Plov Center zum Mittagessen empfohlen. Plov, ein Reisgericht mit Gemüse und Lamm, ist ein Grundnahrungsmittel und würde mich im Verlauf meiner Reise noch hartnäckig verfolgen. Also hatte ich beschlossen, am ersten Tag etwas anderes zu essen. Mit Google Maps hatte ich schon im Vorfeld ein Restaurant mit guten Bewertungen in der Nähe des Hazrati-Imam-Komplexes identifiziert.
Zum ersten Mal in einem usbekischen Restaurant, da stieg natürlich die Aufregung! Wie vermutet, sprach in diesem Restaurant niemand Englisch. Englische Speisekarten gab es natürlich auch nicht. In weiser Voraussicht hatte ich Google Translate aktiviert, aber der erkannte nur partiell, was er da übersetzen sollte …
Also bestellte ich, was ich so halbwegs erkannte: Lagman + Brot = lecker. Das war auch meine erste Begegnung mit den verschiedenen Brotsorten und -formen, die in Usbekistan angeboten werden.
Taschkents Straßen und Parks
Jetzt, wo ich fünf Jahre nach der Reise diesen Artikel schreibe, schaue ich meine Fotos an und versuche, auf Google Maps zu rekonstruieren, wo ich eigentlich genau war und was ich da angesehen habe. Und wie bin ich von A nach B gekommen? Teilweise bin ich ratlos. Ich schiebe alles auf den mangelnden Schlaf.
Ich erinnere mich an enorme, mehrspurige Straßen, auf denen aber kaum Autos unterwegs waren. Überhaupt war in Taschkent nicht viel los, obwohl die Stadt damals etwa 2,4 Millionen Einwohner hatte. Besonders schön fand ich sie auch nicht. Es ist natürlich noch sehr viel sowjetischer Brutalismus zu sehen, zum Beispiel am Hotel Uzbekistan, der bei Architekturfans Entzücken hervorruft.
Irgendwann habe ich es auch in ein Museum geschafft. Ich glaube, es war das Museum für Angewandte Kunst. Dort schaute man recht verblüfft, als plötzlich Kundschaft auf der Matte stand.
In der U-Bahn
Taxis sind in Taschkent sehr günstig, aber ich bin ja auch gerne öffentlich unterwegs. Die Metro von Taschkent ist eine Sehenswürdigkeit für sich. Sie ist bekannt für ihre ziemlich prunkvollen Bahnhöfe, Andenken an die sowjetische Zeit. Jeder ist individuell gestaltet und visuell sehr beeindruckend. Wahrscheinlich kann man den ganzen Tag damit verbringen, die Stationen einzeln abzufahren. Leider hatte ich nur für einige wenige Stopps Zeit. Bis vor ein paar Jahren durfte man in der Metro nicht fotografieren, da sie als strategisch wichtiges Objekt gilt.
Seinerzeit war die Metro das erste U-Bahnsystem Zentralasiens. Heute hat sie vier Linien. Die Benutzung ist simpel und auch ohne usbekische/russische Sprachkenntnis möglich.
Mehr Hintergrund über die Metro auch bei Wikipedia.
Auf dem Markt: Chorsu Basar
Ganz in der Nähe meines Gästehauses war der Chorsu Basar, den ich natürlich auch noch besuchen musste. Es würden noch andere folgen. 🙂
Das alles habe ich an einem Tag „runtergerissen“. Denn nach etwa 24 Stunden in Taschkent ging es auch schon wieder zurück zum Flughafen zu meiner nächsten Station am anderen Ende des Landes: Nukus.
10 Kommentare