Dies ist mein Beitrag zur Blogparade Welches Reiseziel steht als nächstes auf deiner Bucket List? Und weshalb? von Anita Obrist aus dem Frühsommer 2025.
Eigentlich wollte ich bei dieser Blogparade gar nicht mitmachen. Denn: Ich reise zwar viel, habe aber keine wirkliche Bucket List. Vielmehr habe ich eine mehr oder weniger unbewusste Sammlung möglicher Ziele im Hinterkopf und warte immer darauf, dass eines plötzlich in den Vordergrund tritt.
Und bei meinem nächsten Ziel kommt erschwerend hinzu: Es war eigentlich gar nicht Teil meiner Sammlung im Hinterkopf. Darf ich unter diesen Umständen überhaupt bei Anitas Blogparade mitmachen?? Ach, bestimmt!
Ich fahre demnächst nach Galizien in Nordspanien.
Meine eigene Blogparade dreht sich um die Frage, wie sich (Dein) Reisen in den letzten Jahren verändert hat.
Warum Galizien?
Gute Frage. Warum eigentlich?
Mit Spanien verbindet man ja meist Strände und Hitze. An Regen, Dudelsäcke und Wassermühlen denken eher wenige. Wo genau Galizien liegt, weiß auch kaum jemand (im Nordwesten, an Portugal grenzend). Dabei ist die Hauptstadt Santiago de Compostela wahrscheinlich auch jenen ein Begriff, die nicht im Traum daran dächten, einen Fernwanderweg zu begehen.
Also, warum Galizien?
Yoga
Der Hauptgrund für diese Reise ist ein Yogaretreat mit dem wunderbaren Laurent. Sein Mann José kommt aus Galizien. Er hat das alles ausgeheckt.
Wir sind irgendwo in einem kleinen Nest an der Westküste untergebracht, die Zimmer klein und einfach, das Essen angeblich phänomenal, der nächste Strand zehn Minuten entfernt. Das ist mein fünfter Retreat mit Laurent und José. Es war jedes Mal super, so auch letztes Jahr in Andalusien.
Laurents Retreats dauern immer eine Woche. Und ich staune jedes Mal, wie viele Teilnehmende für nur diese eine Woche angeflogen kommen. Schon damals in Kerala, Indien, war das so, ich konnte es nicht fassen.
Kommt bei mir natürlich nicht in die Tüte. 😅 Denn wie ich feststellen musste, gibt es in Galizien verdammt viel zu sehen.
Wandern
Für den camino, oder einen der vielen Jakobswege, die nach Santiago führen, wird es diesmal nicht reichen. Auch nicht für den camino dos faros, den Leuchtturmweg an der Costa da Morte. Der hat nur etwa 100 km.
Aber es gibt auch viele andere Wanderwege, die sich in wenigen Stunden gehen lassen. Dazu zählen Wege entlang alter Wassermühlen, an stillgelegten Bahngleisen entlang oder durch Europas größten Auenwald. Aussichtspunkte, miradores, gibt es in Spanien natürlich ebenfalls an jeder Ecke.
Kultur
Die Galizier haben eine eigene Sprache, die schon fast portugiesisch anmutet, es gibt überall Dolmen und Petroglyphen, und Dudelsack spielen sie auch. Die Römer waren da, die Kelten, heute die Kreuzfahrttouristen.
Das verspricht, eine sehr interessante Reise zu werden.
Felsen und Küste
Galizien ist eine Küstenregion, das Meer ist nie weit entfernt. (Das Tankerunglück der Prestige und die folgende Ölpest aus dem Jahr 2002 sind ein weiterer Grund, warum man schon mal von Galizien gehört haben könnte.)
Für einen Badeurlaub ist es wahrscheinlich zu kalt, und ich bin ja eh nicht so sehr der Strandtyp. Aber ich mag Klippen und Dünen und Brandung.
Besonders freue ich mich auf den Besuch des Strands As Catedrais. Und auf die Islas Cies.
Essen
Vegetarisches Essen aufzutreiben, kann in Spanien herausfordernd sein. Auch vermeintliche Gemüsegerichte werden häufig mit Unmenge Thunfisch angereichert. Die spanische Obsession mit atún kann ich ohnehin nicht nachvollziehen. 🙄
In Galizien herrschen verschärfte Bedingungen, denn hier isst man pulpo a la gallega, also Oktopus. Ich bin ja immer dafür, lokale Spezialitäten mal auszuprobieren (… vielleicht abgesehen vom Gammelhai auf Island …). Mal schauen, ob ich das bewerkstelligen kann, ohne gleich einen ganzen Teller von dem Zeug zu bestellen. Irgendwo habe ich schon Empanadas mit Pulpo-Füllung gesehen.
Abgesehen davon peile ich den Kauf größerer Mengen galizischen Käses an.
Wetter
In Galizien ist es häufig nass, kalt und stürmisch. Also genau das Wetter, das uns hier fehlt. 😂
Darum Galizien!
Und nachher werde ich mich wieder ärgern, weil ich zu wenig Zeit hatte. Oder ich bin froh, endlich wieder im Trockenen zu sitzen. 😂
Ich freue mich schon sehr.
Reiseberichte und Fotos folgen.