Monatsrückblick Februar 2025: Baltikum, Bloggen und Bloggen im Baltikum

Ach ja, der Februar. So kurz, und doch fühlt er sich manchmal so lang an. In meiner Wahrnehmung zog er sich wie Kaugummi. Mit einer kurzen Reise nach Tallinn und Riga brachte ich wenigstens ein bisschen Abwechselung für mich rein.

Gleichzeitig bäumte sich der Winter, der dieses Jahr gar nicht so recht in Erscheinung getreten ist, noch einmal auf. Plötzlich Temperaturen unter 0 und Schnee, hä?

Ursprünglich hatte ich auch ein deutlich tristeres, winterlicheres Bild für ⬆️ ausgewählt. Aber ich finde auch, so langsam haben wir genug graues Wetter gehabt. Da kamen mir die schönen gelben Blüten gerade recht.

Fünf Tage im Baltikum

Das Baltikum finde ich ja schon seit vielen Jahren sehr spannend. 2008 war ich zehn Tage lang in Litauen unterwegs. Das Land hat mir gut gefallen, aber die Leute fand ich mitunter etwas seltsam. Ich hatte den Eindruck, dass viele Menschen den ganzen Tag nur herumsaßen, sei es auf einer Bank oder in einer Kneipe vor einem Bier. In Läden wurde man ignoriert, auch wenn man klare Kaufabsichten zeigte. Die Verständigung auf Englisch, selbst mit jungen Menschen, die in Touristenrestaurants arbeiteten, war schwierig bis unmöglich. Ich war wirklich baff, weil ich in Deutschland schon einige Litauer*innen kennengelernt hatte, die mehrsprachig, gut ausgebildet und auch sonst voll auf Zack waren. Ich habe mich damals gefragt, ob alle, die was drauf haben, das Land schon verlassen haben.

Auch mit Tallinn liebäugele ich schon seit Jahrzehnten. Mitte der 90er besuchte ich meine Oma bei ihrer Kur in Österreich. Im Hotel lag ein Katalog der Hotelvereinigung, der auch das Haus in Bad Hofgastein angehörte. Ich blätterte darin (ich liebe Kataloge jeder Art) und fand einen Eintrag für Tallinn. Ein total schönes Hotel in einem mittelalterlichen Gebäude; ich meine mich an einen Turm zu erinnern.

Julia Pracht über der Altstadt von Tallinn im Februar.
Mittelalter und Türme gibt es in Tallinn reichlich.

Ich konnte es gar nicht fassen. Estland, das war doch tiefster Ostblock, und die Wende war noch nicht so lange her. Wie kam denn da so ein Hotel hin? Meine Neugier war geweckt. Hinzu kam, dass einer meiner Vorfahren etwa 100 Jahre vor meiner Geburt aus dem heutigen Litauen nach Westfalen migriert war und meine Oma selbst Anfang der 1990er Jahre im Baltikum unterwegs war. (Ein Haufen Bernsteinketten ist stiller Zeuge dieser Reise.)

Jetzt habe ich es also endlich nach Tallinn und Riga geschafft. Inzwischen ist natürlich schon lange nix mehr mit Ostblock, sondern alles Start-ups und digital. Gleichzeitig ist gerade in Tallinn das Mittelalter noch sehr präsent, während in Riga der Jugendstil die Muskeln spielen lässt. Der Tourismus ist offensichtlich eine wichtige Einnahmequelle – Tallinn besuchen viele Gäste aus Finnland, Riga ist Ziel vieler Billigflieger. Die Preise sind entsprechend. Gerade in Tallinn habe ich mehrfach die Luft angehalten.

Heiße Schokolade bei Chocolala in Tallinn.
… und dann findest Du plötzlich doch noch eine bezahlbare heiße Schokolade. 😋

In beiden Städten kann man leicht einige Tage verbringen – im Sommer sicher noch leichter, wenn es mild und lange hell ist. Die Verständigung ist auch kein Thema, denn so ziemlich jede*r spricht super Englisch. Wo hat es mir besser gefallen? Doch in Tallinn. Vielleicht, weil es da einfach noch etwas ruhiger war. Oder vielleicht hatte mich bis Riga die Kälte doch schon etwas zermürbt.

Schau selbst, was Dir besser gefällt – alle Links zu meinen bebilderten Berichten findest Du am Ende dieses Beitrags. ⬇️

Sechs Artikel bei der Blogdekade

In der Content Society war mal wieder Blogdekade. Also die Zeit im Jahr, wo wir zehn (oder mehr oder weniger) Blogartikel in zehn Tagen schreiben. Im letzten Jahr bin ich sogar auf elf gekommen, da war ich unter anderem in Ephesos und Pergamon.

Dieses Jahr war ich nicht ganz so produktiv – trotz Reise. Sechs Artikel sind es geworden, wobei ich den letzten wahrscheinlich „zu spät“ veröffentlicht habe. Woran lag das? Ich war mir lange nicht sicher, wie ich die Reise genau verarbeiten soll. Wie viele Artikel, wie viel Text, wie viele Bilder … Daher hat alles etwas länger gedauert. Ich habe auch noch nie Blogartikel so grundlegend umstrukturiert. Ein Fazit sollen wir eigentlich auch noch schreiben. Aber ich glaube, das schenke ich mir. Denn so richtige Learnings habe ich keine gehabt. Oder doch, eines vielleicht – dass es vielleicht keine so gute Idee war, eine Blogserie vorzuplanen. Ich hatte nämlich tatsächlich ein Konzept im Kopf. Das hat nicht so gut hingehauen. Demnächst lieber wieder spontan bloggen.

Was sonst noch los war

Anfang des Monats ein schöner Winterspaziergang am Starnberger See mit Sabine Beck und Hazel.


Fast-schon-Frühlingsspaziergang im Westpark. In der Gans am Wasser brummte der Laden. Am Nebentisch beugte sich eine Frau beim Versuch, eine Ente mit Pommes Frites zu füttern, so weit zur Seite, dass ihr Stuhl umkippte und sie samt ihrer kleinen Tochter kopfüber in den See fiel. Das war dann wohl in Vorbereitung für den Darwin Award.


Während es anderswo schon knospt, sind die Hortensien noch im Winterschlaf. Bisschen morbide, aber irgendwie gefallen sie mir auch.


Brunch und Bilder aufhängen bei Terrie mit Gretas selbstgebackenen Zimtknoten. 😋


Es gibt neue Ampelmännchen in München! Ich bin entzückt 🤩

Hurra, hurra, der Kobold mit dem roten Haar …

Food tours: 0. Wirklich gar keine. Naja, kein Wunder, wer macht im Februar schon eine Städtetour? 🤣 Dafür habe ich für März schon fünf Buchungen.

Immerhin habe ich eine Museumsführung gemacht. Für eine deutsch-niederländische Schulgruppe. Die waren an dem Tag schon im BMW-Museum und in einer Brauerei gewesen und dementsprechend groggy. Einige haben sich recht schnell von der Gruppe absentiert, die anderen haben mir aber erstaunlich aufmerksam zugehört. Oder vielleicht waren sie einfach nur zu müde, um wegzugehen. 😆


Größter Erfolg in der Arbeit: Zu dritt schafften wir es, das Onlinebanking zu knacken und eine wirklich sehr gut versteckte Funktion zu finden. 💪 Das hätte man auch alles deutlich einfacher programmieren können.

Im Vorfeld hatte der „Service“-Mitarbeiter der „Bank unserer Stadt“ sich am Telefon nun wirklich gar nicht bemüht, seine Genervtheit zu verstecken. Dass es einen vereinbarten Termin gab, hatte er offenbar auch vergessen. Ich weiß schon, warum ich bereits vor langem von der SSKM weg bin. 🙄


Zum Monatsende noch ein schöner Sonnenuntergang am Isarkanal:

Im Februar gebloggt

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