12 von 12 – November 2024: Madrid

Puerta del Sol, Madrid

Am heutigen 12. November 2024 bin ich in der spanischen Hauptstadt Madrid. Es ist nicht mein erster Besuch: Schon als ich damals in Alicante lebte und gerade Besuch von meiner Freundin T und ihrem Sohn C hatte, fuhren wir gemeinsam übers Wochenende hierher. Wir nahmen damals den Zug um 6 Uhr morgens 🥴, weil er deutlich günstiger war als die späteren. C, damals ein mucksiger Teenager, fand das suuuuuper und strafte uns mit tödlichem Schweigen und schlechter Laune. In Atocha angekommen frühstückten wir und checkten in unser Hotel ein – eine Neueröffnung, wir waren die ersten Gäste. Die guckten ganz überrascht, dass wir schon um 9 Uhr vor der Tür standen.

Ich erinnere mich daran, dass wir entspannt durch das Reina Sofia Museum wandelten und Guernica anschauten, dass wir eine Vorstellung des Victor Ullarte Balletts sahen und viel liefen und aßen.

Diesmal ist mein Aufenthalt etwas anders. Ich kam aus Andalusien angereist, genauer gesagt aus Almería, der Bus ging erst um 8 Uhr. Die Museen (und die Innenstadt) sind voll, das Victor Ullarte Ballett gibt es nicht mehr, alles ist merklich teurer als damals.

Mein 12 von 12 beginnt ja immer mit einem Blick in den Himmel. Das ist in Madrid schon mal schwierig, weil die Straßen häufig recht eng sind. Mein Zimmer geht auf einen winzigen Innenhof. Also starten wir unterwegs.

Auf dem Weg zum ersten Programmpunkt heute. Die Sonne lacht, aber es ist ganz schön kalt geworden: 8 Grad!
Im Frühstückscafé. Wir beginnen mit einer heißen Schokolade. Das Frühstück selbst war ok, für den Preis hätte ich mir etwas mehr erwartet.
Auf der Stadtführung „Die Geheimnisse von Madrid“ mit Juan. Rein zufällig 😁 kommen wir an einem Kloster vorbei, dessen Nonnen Kekse verkaufen. Ich weiß schon seit Sonntag davon, habe aber erst heute die Gelegenheit, selbst einzukaufen. Die Mandelkekse sind leider aus.
Der Königspalast war gestern geschlossen, weil Felipe Botschafter empfing. Heute ist er wieder für die Allgemeinheit geöffnet, die Menschen stehen Schlange, um sich einige der über 3.400 Räume anzusehen. Hier stand ursprünglich das maurische Fort, das die Keimzelle Madrids darstellt. Im Hintergrund die Berge, die es zu beobachten galt, damit die Christen sich nicht von Norden her anschleichen konnten.
2,5 Stunden lang hat Juan uns herumgeführt. Aber wir waren die ganze Zeit nur in diesem kleinen Bereich, der das mittelalterliche Madrid war. Diese Karte steht an der Stelle, wo früher der erste Brunnen gebohrt wurde, dessen Grundwasser das Fort versorgte.
Die Tour ist vorbei, der Kopf ist voll, der Magen leer. Ein guter Anlass für Tapas, finde ich. Leider habe ich nicht die beste Bar in der Stadt erwischt. Schnell aufessen und die Kekse ins Hotel bringen …
… denn ich will heute noch ins Museum Thyssen-Bornemisza. Unterwegs steht plötzlich dieser Laden vor mir. Hier gibt es schöne Dinge aus allen Teilen Spaniens. Ich finde sogar Wollschals aus Grazalema, gar nicht teuer 🤭. Aber ich habe schon genug Zeug und kann ohnehin nicht mehr tragen. Also ganz diszipliniert weiter!
Am Sonntag bin ich an den Menschenmassen vor dem Prado gescheitert und hatte schon schlimmste Befürchtungen, was den Rest meines Aufenthalts hier angeht. Doch das Museum ist heute lediglich gut besucht, aber nicht überfüllt. Was für eine Sammlung! Dazu eine Sonderausstellung mit Bildern von Peter Halley. Den kannte ich noch gar nicht, aber jetzt werde ich ihn nicht vergessen können. Die Farben brennen sich ins Gehirn.
Nach zwei Etagen verlasse ich ermattet das Museum, um noch das Ärchäologiemuseum zu besuchen. Es ist nur 15 Minuten Fußweg entfernt. (Nur? Bei dem kalten Wind war das ganz schön lang.) Unterwegs komme ich am Palacio de Cibeles und diversen anderen beeindruckenden Bauwerken vorbei.
Drei Schritte im Retiro-Park, für mehr reicht die Zeit nicht. Bei meinem allerallerersten und sehr kurzen Aufenthalt in Madrid schleppte mein damaliger Chef mich hierher und erzählte mir Geschichten aus seiner Studienzeit während der Franco-Diktatur. Es war Juli und brüllend heiß, da war der Park sehr angenehm. Heute gibt es eine Warnung vor adverse weather conditions, Warnstufe gelb.
Im Archäologiemuseum. Ich kann mich nicht entscheiden, was mir mehr gefällt, das Augenidol (etwas Ähnliches habe ich schon in Gorafe gesehen) oder die Dama de Elche?
Nach zwei Etagen Ausstellung von der Prähistorie bis zur maurischen Zeit und einer Sonderausstellung über die Natur im antiken Griechenland kann ich nicht mehr. Zeit für ein Abendessen. Schon seit Tagen ist mir nach huevos rotos. Ich habe extra nachgesehen, wo man die in Madrid besonders gut essen kann, und bin bei Los Rotos gelandet. Was soll ich sagen? Enttäuschend. Das sind keine rotos, sondern revueltos!! Und die Pilze sehe ich zwar, schmecke aber so gut wie nichts. 😭

Rein kulinarisch gesehen war der Tag also ein Reinfall. Zwar habe ich noch ein Pfund Kekse im Zimmer, aber der Magen ist für heute voll. Morgen soll es regnen, und ich habe einen Reisetag vor mir …

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